10. Mai 2022
Martina Riße aus Wetzlar hat mit dem Thema „Tod und Sterben“ keine Berührungsängste. Bereits rund sechs Jahre arbeitet sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Agaplesion Haus Samaria Hospiz in Gießen. Erst kürzlich musste sie selbst den plötzlichen Verlust ihres Mannes, Prof. Dr. Manfred Riße, verkraften. Dass die 500,00 € resultierend aus den Kondolenzbriefen ihrer Familie und Freunde an das Haus Samaria Hospiz gespendet werden sollen, war ihr von vornhinein klar. Bei der Spendenübergabe betont sie, dass ihr Mann ihre ehrenamtliche Arbeit immer im besonderen Maße unterstützte und die Spende auch in seinem Sinne gewesen sei.
Prof. Dr. Manfred Riße arbeitete bis zu seiner Pension als Rechtsmediziner in Gießen. „Er war eine Koryphäe auf seinem Fachgebiet mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit. Seine größte Motivation war es, anderen Menschen zu helfen“, erklärte Frau Riße. Neben seiner Funktion als stellvertretender Leiter des Instituts für Rechtsmedizin in Gießen, war Prof. Dr. Riße als gerichtsmedizinischer Sachverständiger unter anderem mit dem Fall des sogenannten „Kannibalen von Rotenburg“ betraut und verfasste über die Tat von A. M. ein sorgfältig recherchiertes Buch.
Gitta Baumgartl-Weber, Einrichtungsleiterin bedankt sich herzlich für die finanzielle Unterstützung und das ehrenamtliche Engagement von Frau Riße. Die ehrenamtliche Unterstützung innerhalb des Haus Samarias ist eine tragende Säule und ein Faktor um das Stigma vom „Haus des Sterbens“ zu wandeln und zu zeigen, dass es viel mehr ein „Haus des Lebens“ ist. Ob als wertvolle:r Begleiter:in der Gäste im Alltag und bei Ausflügen oder auch als emotionale Stütze für Angehörige über den Tod hinaus, ohne die Unterstützung durch ehrenamtliche Mitarbeiter:innen würde auch für die Gäste ein wichtiger Teil fehlen.